Im Vergleich mit Windows gilt das Linux Betriebssystem als sicherer. Warum das so ist und wie Sie nach einem Linux Download sicher und anonym im Internet browsen können, erklären wir Ihnen in unserem aktuellen Blogbeitrag.

NSA-Skandal hat Internet User sensibilisiert

In den letzten Jahren sind Öffentlichkeit und Internetnutzer nicht nur durch den medienwirksamen Skandal der NSA-Praktiken im Hinblick auf ihr Surfverhalten sensibler geworden. Schon seit Jahren warnen IT-Experten vor potenziellen Sicherheitsrisiken bezüglich sorglosen Internetuser-Verhaltens und proprietärer Software.

Wer in Zukunft keine unverschlüsselten E-Mails mehr versenden, einem US-amerikanischen Cloud-Anbieter keine Daten mehr anvertrauen oder personalisiert im Internet unterwegs sein möchte, der trifft mit dem Linux Betriebssystem eine gute Wahl.

Re-Targeting und Dynamic Pricing nicht mit Linux Betriebssystem

Auch wenn das nicht anonymisierte Browsen im Internet keine unmittelbare Gefahr darstellt, sollten Sie sich vergegenwärtigen was mit Hilfe von Profilbildung und Big Data möglich ist. Denn weitreichende Ausspähungen des Users-Verhaltens sind leider an der Tagesordnung.

Wenn Sie mit offenen Augen im World Wide Web unterwegs sind, ist Ihnen sicher schon einmal aufgefallen, dass Sie beim Browsen plötzlich Werbeanzeigen von Produkten angezeigt bekommen, über die Sie sich zuvor auf einem anderen Portal informiert haben. Der Marketingbegriff dafür heißt Re-Targeting. Gleiches gilt für das Dynamic Pricing.

Hier wird der Ihnen präsentierte Produktpreis nicht nur in abhängig von der Nachfrage angezeigt, sondern kann auch in Anhängigkeit davon differieren, dass der Händler anhand Ihrer Browserkennung Sie als Besitzer eines Linux-, Windows- oder Apple-Geräts identifiziert.

Die Analyse Ihre IP-Adresse ist aber nur ein Faktor, mit dem Sie Spuren im Internet hinterlassen. Hinzu kommen E-Mails, die über verschiedene Server verschickt werden, bis sie schlussendlich beim Empfänger ankommen. Unterwegs können die E-Mail abgefangen und der Inhalt ausgelesen werden, wenn Sie diese zuvor nicht verschlüsselt haben. Unter dem Strich macht es also durchaus Sinn, zukünftig im Internet anonym zu Browsen.

Mit dem Linux Betriebssystem sicher und anonym im Netz surfen

Linux Betriebssystem optimal für sicheres und anonymes Browsen

Und für sicheres und anonymes Browsen im Internet ist das Linux Betriebssystem optimal geeignet. Linux ist durchaus ein Betriebssystem wie Windows. Allerdings ist Linux meistens kostenfrei und kann individuell aufgesetzt werden. Linux fußt dabei auf dem Betriebssystem Unix, das sehr oft in Universitäten oder Rechenzentren zum Einsatz kommt.

Der finnische Programmierer Linus Torvalds war und ist für die Entwicklung von Linux maßgeblich verantwortlich. Linux ist ein sogenanntes freies Betriebssystem. Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass Linux über einen frei zugänglichen Quellcode verfügt. Zudem kann jeder bei der Weiterentwicklung mithelfen.

Linux Betriebssystem mit viel weniger Marktanteil und deshalb kaum virenanfällig

Da Linux immer noch von deutlich weniger Usern genutzt wird als Windows, ist die Bedrohung durch Malware oder Viren auch weitaus geringer. Im Mai 2020 besaß Linux einen deutschlandweiten Marktanteil von rund 2,96 % (weltweit 1,83 %). Wenn Sie sich also in die Rolle eines Cyberkriminellen bzw. Virenprogrammierers versetzen, wird schnell klar, warum sich das Betriebssystem von Windows viel besser als Angriffsfläche für ungewünschte Eindringlinge eignet.

Erstens wird das Programmieren von Schadsoftware durch die Heterogenität und die zusätzliche Vielfalt von Linux deutlich erschwert. Dieses Minderheiten-Betriebssystem wiederum teilt sich noch mal in verschiedene Distributionen (also Linux Versionen) auf. Diese unterscheiden sich technisch weitaus deutlicher als beispielsweise Windows XP von Windows 10.

Somit funktioniert eine Malware, die z.B. die frei zugängliche Linux Version Ubuntu befällt, mit Sicherheit nicht unter Open Suse, Fedora oder Arch (weitere Linux-Distributionen). Die Windows-Umgebung dagegen ist so homogen geartet, dass ein Virus, der für Windows 98 geschrieben worden ist, auch noch auf Windows 10 Schaden anrichten kann.

Zusammengefasst erreicht ein Virenprogrammierer bei Linux viel weniger Menschen und muss gleichzeitig weitaus höhere technische Hürden überspringen. Deshalb bleibt in den meisten Fällen Windows das lohnendere Ziel für Viren und Malware. Linux ist auch deshalb sicherer, weil der Linux-User zusätzliche Programme ausschließlich aus sicheren Paketquellen seiner Linux-Distribution erhält.

Linux Live und Windows parallel

Wer Linux noch nicht direkt fest auf seinem Rechner installieren möchte, kann auch die Unverbindlichkeit des Linux Live Systems testen. Das sogenannte Linux Live System kann von einer CD/DVD oder einem USB-Stick gebootet werden. Wenn Sie die Sitzung beenden und den USB-Stick abgezogen bzw. die CD oder DVD ausgeworfen haben, startet beim nächsten Mal Ihr herkömmliches Betriebssystem wie zum Beispiel Windows wieder ganz normal.

Um Anonymität und Privatsphäre im Internet zu garantieren setzt das Linux Live System unter anderem auf das Tool Tail. Dieses leitet jeglichen Traffic durch das sogenannte TOR-Netzwerk. Dann browsen Sie nicht mehr mit Firefox, sondern auf einem eigenen TOR-Browser inklusive https. Außerdem sind sogenannte „Unsafe Browser“ standardmäßig deaktiviert, wenn Sie sich an öffentlichen Hotspots in das TOR-Netzwerk einloggen möchten. Dadurch werden Ihre Privatsphäre und Anonymisierung gewährleistet.

PC wird mit dem Linux Betriebssystem wieder vital

Neben der Sicherheit spielen aber noch weitere Aspekte in die Entscheidung mit hinein, eventuell von Windows auf Linux umzusteigen. Aufgrund wegfallender Lizenzkosten sind Linux-Rechner deutlich billiger als PCs, die bereits ein Windows Betriebssystem vorinstalliert haben.

Des Weiteren kann auch ältere Hardware, die unter Windows deutlich erlahmt ist, mit einem Linux Betriebssystem den zweiten Frühling erleben. Schließlich verbrauchen Betriebssysteme mit jedem Update unter Windows mehr Ressourcen. Somit besteht also ein direkter Zusammenhang zwischen Updates und der damit verbundenen Verminderung der Rechnerarbeitsgeschwindigkeit. Sobald jedoch ein älteres Gerät unter Linux gestartet wird, erleben Sie eine kaum für möglich gehaltene neue, starke Performance! Linux macht den lahmen Rechner also wieder vital!

Linux Betriebssystem: Sicher und praktisch

Dass Linux nicht nur sicher, sondern auch praktisch ist, zeigt die Nutzung seitens großer Unternehmen, was der breiten Öffentlichkeit kaum bekannt ist. „Server von Amazon, Facebook, Google und unzähligen anderen Konzernen arbeiten mit Linux“, erklärt Thorsten Leemhuis von der Fachzeitschrift c‘t. „Hinzukommen Anwendungen im Smart Home, beim mobilen Betriebssystem Android in Smartphones, bei Systemen in modernen Autos und bei Routern.“

Und Frank Termer, Bereichsleiter Software vom Branchenverband Bitkom, ergänzt: „Mittlerweile gibt es auch viele konkurrenzfähige Rechner inklusive Linux-Distribution, die sehr leistungsstark und aufgrund nicht vorhandener Lizenzkosten unschlagbar günstig sind.“

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