Mittlerweile denken immer mehr Leute darüber nach, eine Drohne zu kaufen. Schließlich ist das so ähnlich wie mit dem Selberfliegen im Flugzeug: Hat man einmal eine Drohne in die Luft befördert und den Blick von oben genossen, der mit kaum etwas zu vergleichen ist, wird das Steuern eines eigenen Flugobjektes fast zu Sucht. Doch gerade Einsteiger müssen ein paar Dinge beachten. In unserem aktuellen Beitrag geben wir Ihnen die wichtigsten Tipps zum Thema Drohne für Anfänger.

Drohne für Anfänger muss billig sein? Das ist ein Trugschluss

Viele Drohneneinsteiger denken darüber nach, sich zum Start in ihr neues Hobby ein günstiges Modell anzuschaffen. Denn dies hat den vermeintlichen Vorteil, dass im Falle eines Crashs, eines Flyaways (Abdriften) oder Absturzes die Unkosten bei einem Totalverlust des Geräts erst mal relativ gering sind. Doch dies ist ein Trugschluss. Denn der Vorteil einer kostenintensiveren Drohne liegt ganz klar auf der Hand: Hochwertigere Drohnen sind nämlich auch mit entsprechend besserer Sicherheits-, Flug- und Hindernis-Sensorik ausgestattet. Das heißt auch, dass die Gefahr eines Unfalles sinkt.

Außerdem lassen sich qualitativ gut bestückte Drohnen viel besser steuern, da sie meistens über eine   GPS-Steuerung verfügen. Haben Sie auf der anderen Seite zuerst zu einem günstigen Modell gegriffen, wird dieses viel schwieriger zu manövrieren sein. Und wenn Sie Ihr Flugobjekt nicht beherrschen können, weil es zu wenige Sicherheitsfunktionen an Bord hat, schlägt die Vorfreude schnell in Frust um. Deshalb geben viele Anfänger auch sehr schnell auf. Ergo sollte Ihre erste Drohne eine gute Mischung aus vernünftiger Sicherheitsarchitektur und einem nachvollziehbaren Preis sein. Tipp: Der Preis darf bei der Drohne für Anfänger nicht das wichtigste Kaufkriterium sein!

Drohne für Anfänger am besten mit GPS

Eine Drohne für Anfänger sollte auf jeden Fall über eine GPS-gestützte Positionskorrektur verfügen. Dadurch wird ein Abdriften bei starkem Wind verhindert. Wichtig ist auch eine Kamera, die Sie mit Live-Bild auf der Fernsteuerung versorgt (auch via App). Damit haben Sie stets volle Kontrolle über die Flugbahn. Praktisch ist gerade am Anfang auch die Funktion automatischer Rückflug bzw. Landung bei einem Problem (Return-to-Home). Das ist beispielsweise wichtig, wenn der Akku der Drohne leer ist oder es zu einem Funkabbruch kommt. Gerade für Einsteiger ist es schließlich schwierig einzuschätzen, wie lange der Saft noch reicht.

Eine Drohne für Anfänger sollte unbedingt auch eine Hinderniserkennung und gegebenenfalls sogar eine Funktion zur Hindernisvermeidung besitzen. Diese bieten einen nicht zu unterschätzen Sicherheitspuffer und erleichtern dem Drohneneinsteiger die doch zum Teil holprige Anfangszeit bezüglich des neuen Hobbys enorm.

Drohne für Anfänger kaufen: Das sind die wichtigsten Tipps

Das sind die wichtigsten Kaufaspekte

Wie viel Sie für Ihre Drohne schlussendlich ausgeben möchten, hängt natürlich auch von der späteren Nutzung ab. Möchten Sie mit Ihrem neuen Gerät hochwertige Videos und Fotos aufnehmen, kommt sicherlich auch schon deshalb keine Billigdrohne infrage. Müssen die Luftaufnahmen von maximaler Qualität sein, benötigen Sie vielleicht sogar eine DSLR-Kamera. Unter dem Strich sollten Sie beim Kauf einer Drohne auf folgende Aspekte achten:

  • Kaufpreis
  • Drohnen-Stabilisierungssystem (mittlerweile ist 6-Achsenstabilisierung Standard)
  • Drohne mit oder ohne GPS
  • Kamera (Qualität, Auflösung Foto/Video)
  • Bildstabilisierung
  • Zubehör (Akku, Fernsteuerung, Kamera, Netzteil/Ladegerät, Ersatzteile bzw. Ersatzteilverfügbarkeit)
  • Reichweite
  • Flugzeit (Akkukapazität/in mAh gemessen)
  • OSD-Datenübertragung (On Screen Display)
  • eventuelle Erweiterungsmöglichkeiten (z.B. Vorbereitung für FPV Equipment/First Person View/Pilotenperspektive)
  • Sicherheitssystem (Return-to-Home bei Verbindungsabbruch, selbstständiges Landen bei geringer Akkuladung)
  • Verfügbarkeit der Ersatzteile
Drohnen für Anfänger: Das müssen Sie noch beachten

Auch wenn Sie so schnell wie möglich mit Ihrer neuen Drohne die ersten Runden drehen wollen, sollten Sie sich ausreichend Zeit für die Lektüre der Bedienungsanleitung nehmen. Es kann auch nicht schaden, wenn Sie sich im Internet einige Videos anschauen. Bei YouTube finden Sie beispielsweise viele gute Clips, die Ihnen die Einstiegszeit erleichtern. Üben Sie danach auf einem freien Feld, wo es keine umliegenden Hindernisse gibt. Der Start sollte niemals im eigenen Garten erfolgen!

Sehr oft taucht auch die Frage auf, ob Sie für Ihr neues Hobby einen Drohnen Führerschein benötigen?! Wichtig zu wissen ist diesbezüglich, dass Sie lediglich für große Drohnenmodelle ab einer Startmasse/ab einem Aufstiegsgewicht von 2 kg einen Drohnenführerschein besitzen müssten.

Dann gilt, dass der Nachweis über

  • eine Bescheinigung über die Einweisung durch einen beauftragten Luftsportverband oder einen von ihm beauftragten Verein
  • durch eine Bescheinigung nach Prüfung durch eine vom Luftfahrt-Bundesamt anerkannte Stelle

oder

  • eine gültige Pilotenlizenz

erfolgen muss.

Unabdingbar ist jedoch ein Drohnen Kennzeichen/eine Drohnen Plakette sowie eine Drohnen Versicherung. Denn auch dem gewieftesten Profipiloten kann immer mal wieder ein Unfall mit Schaden passieren. Deshalb ist eine Haftpflichtversicherung für Drohnen Pflicht.

Des Weiteren wird ab einem Startgewicht von 250 g (trifft auf fast alle herkömmlichen Drohnen zu) ein Drohnen Kennzeichen verlangt. Die steht in der Luftverkehrs-Zulassungs-Ordnung (LuftVZO). Das Kennzeichen muss Name und Anschrift enthalten und auf einer feuerfesten Drohnen Plakette dauerhaft auf Ihrem Fluggerät angebracht sein. Hier empfehlen wir eine Aluminiumplakette, die mit Lasergravur bearbeitet wird.

Drohnen-Nutzung: Das ist nicht erlaubt

Ein Betriebsverbot für Drohnen gilt gemäß § 21 b LuftVO grundsätzlich

  • außerhalb der Sichtweite für Geräte unter 5 kg (wenn der Betrieb außerhalb der Piloten-Sichtweite erfolgt, der Pilot die Drohne ohne besondere optische Hilfsmittel nicht mehr sehen oder ihre Fluglage nicht mehr eindeutig erkennen kann)
  • in und über sensiblen Bereichen, wie Naturschutzgebieten, Industrieanlagen oder Menschenansammlungen,
  • über Wohngrundstücken, wenn das Gerät über 250 g wiegt oder optische, akustische oder Funksignale empfangen, übertragen oder aufzeichnen kann, sofern der in seinen Rechten Betroffene dem Überflug nicht ausdrücklich zustimmt
  • über bestimmten Verkehrswegen (§ 21 Abs. 1 Nr. 5 LuftVO)
  • in Kontrollzonen von Flughäfen (§ 21 b Abs. 1 Nr. 9 LuftVO)

und

  • bei mehr als 25 kg Startmasse des Fluggeräts (§ 21 b Abs. 2 LuftVO)
Drohne für Anfänger oder Profi: Wichtige Sicherheitsfunktionen gehören an Bord

Fazit: Im Prinzip unterscheiden sich die Basisansprüche des Drohnen Einsteigers nicht von denen des Profis. Denn gerade für den Drohnenneuling ist es wichtig schon am Anfang seiner Hobbytätigkeit gute Erfahrungen mit dem Flugobjekt zu sammeln. Dabei helfen wichtige Sicherheitsfunktionen wie die GPS-gestützte Positionskorrektur, der automatische Rückflug, die Landung im Problemfall sowie die Hinderniserkennung bzw. -vermeidung. All diese Features benötigt auch der erfahrene Drohnen-Steuermann. Spezifischer wird es hingegen erst dann, wenn es um Zubehör wie eine Kamera geht.

Dann nämlich hängt es von der gewünschten Nutzung ab, wie viel in Zusatzfunktionen investiert werden soll. Nutzen Sie Ihre Drohne in Zukunft also nicht nur als Spielzeug, sondern wollen ein anspruchsvolles technisches Gerät haben und beispielsweise Luftaufnahmen im Urlaub machen? Dann benötigen Sie auch entsprechendes Equipment. Möchten Sie hauptsächlich im Freien fliegen? Dann ist ein optimales technisches Flugstabilisierungssystem (GPS, mit Return-to-Home) unverzichtbar. Der rote Faden für Einsteiger verläuft also an der Tatsache, dass eine preisintensivere Drohne auch für Anfänger optimal geeignet ist, da sie über eine hochwertige Technik beziehungsweise Flugsteuerung verfügt, die ein einfacheres Fliegen ermöglicht. Paradebeispiel ist das GPS – dadurch wird die Stabilität im Freien noch weiter nach oben geschraubt.

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